Nah am Bürger - Hagens neuer Polizeipräsident bei der CDU

23.08.2015

„Scheuen Sie sich nicht, die 110 zu wählen, wenn Sie etwas Verdächtiges in Ihrem Umfeld beobachten und Gefahr im Verzug sehen“, so Polizeipräsident Wolfgang Sprogies auf der Veranstaltung des CDU-Kreisverbands Hagen.

Nah am Bürger will die Polizei sein und so stellte sich der neue Chef der Hagener Polizei den Fragen der zahlreichen Teilnehmer.
Der 60jährige Jurist steht seit 1985 im Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen und kennt Hagen bereits aus seiner sechsjährigen Dienstzeit von 1993 bis 1999.

Als Themenschwerpunkte seiner Arbeit sieht Wolfgang Sprogies die Bekämpfung der Einbruchsdelikte und der Jugendkriminalität (Projekt: „Kurve kriegen“) sowie die Erhöhung präventiver Maßnahmen.
Diese Arbeitsfelder polizeilicher Arbeit in Hagen sind auch in einem in diesem Jahr auslaufenden Programm enthalten, das neue aktualisierte und gerade in Vorbereitung befindliche Programm soll ab 2016 starten. Hier möchte der neue Polizeipräsident auch die Verkehrspolitik noch stärker in den Fokus rücken.

Sorgen bereiten den Bürgern insbesondere die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen. Christoph Purps: „Es ist nicht so sehr der materielle Schaden. Was bei den betroffenen Opfern viel tiefer wirkt, ist die Verletzung der Privatsphäre. Man trägt auch noch lange nach dem Einbruch ein Gefühl der Unsicherheit mit sich rum.“ Eine Beobachtung, die vom Polizeipräsidenten ausdrücklich geteilt wird. Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Wahrnehmung von Polizei in der Öffentlichkeit ausschlaggebend für das Sicherheitsgefühl ist. Insbesondere den Bezirkspolizisten kommt hier eine wichtige Rolle zu.

Die Zahl der Einbrüche in Hagen ist entgegen dem Landestrend rückläufig, stellte Sprogies fest. Auf die Frage, was die Hagener denn anders machen, lautete seine Antwort, dass in Hagen konsequent alle Spuren aufgenommen werden und durch die überdurchschnittliche Aufklärungsquote Hagen seit Jahren sinkende Fallzahlen in diesem Bereich aufweise.

Natürlich, so Christoph Purps, muss die Politik der Polizei die notwendigen Mittel in die Hände geben, um die Einbruchsindustrie wirksam bekämpfen zu können. So setzen einige Länder in einem Versuch bereits eine Software ein, die Muster aus der Vergangenheit analysiert und mit hoher Wahrscheinlichkeit Gebiete vorhersagt, die besonders einbruchsgefährdet sind. Aus Sicht der CDU Hagen auch ein gangbarer Weg in Nordrhein-Westfalen.
Handlungsbedarf hat auch die Politik erkannt und ein Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Einbruchssicherung in Höhe von 30 Millionen Euro beschlossen. Mieter und Eigentümer können bei einer Investition von mindestens 500 Euro einen Zuschuss von 20 Prozent für die Materialkosten beantragen (Höchstfördergrenze 1500 €), Handwerkerkosten können nach wie vor steuerlich geltend gemacht werden.

Weiteres Thema, das vielen Zuhörern am Herzen lag, war der Drogenhandel, vor allem in der Bahnhofsgegend und in Teilen von Wehringhausen. Hier verspricht sich der Polizeipräsident vor allem durch die Verlegung der Polizeiwache in die Bahnhofstraße einen erhöhten Druck auf die Dealer. Und auch der verstärkte Einsatz ziviler Beamter soll hier für mehr Aufklärung sorgen.
„Wirkliche Angstgebiete gibt es in Hagen nicht“, so Wolfgang Sprogies auf die Frage von Christoph Purps nach problematischen Vierteln in Hagen.