CDU Hagen - "Rollender Kreisverband"

23.08.2015

Zur Vervollständigung ihres Zukunftskonzepts „Hagen 2030“ machten sich kürzlich Mandatsträger der CDU Hagen unter Leitung ihres Kreisvorsitzenden Christoph Purps auf einer Bustour durch ganz Hagen ein Bild über die aktuelle Lage.
An insgesamt 67 Stationen informierten Mitglieder aus den jeweiligen Bezirken über aktuelle, bereits abgeschlossene und geplante Projekte.
Erste Station der an der Bredelle beginnenden Tour war das Jugendstiljuwel „Hohenhof“ als überregional bedeutsames Bauwerk aus der Zeit des „Hagener Impulses“. Christoph Gerbersmann, der fachkundig die Tour begleitete, wünschte sich wirtschaftlich tragfähige Überlegungen zur künftigen Unterhaltung des Hohenhofes, da man nicht zwangsläufig von einer Aufnahme in das Weltkulturerbe ausgehen könne.
Auf dem Emster Marktplatz wurde der erste Halt eingelegt. Durch den „Volkslauf“ und das „BG-Freiluftturnier“ ist dieser wohl fast allen Hagenern bekannt. Der im Ortsteil lebende stellv. CDU- Kreisvorsitzende, Dr. Krauss-Hoffmann, berichtete von den aktuellen Herausforderungen und der Zukunft des Ortsteils. Altengerechtes Wohnen, aber auch die wohnortnahe Versorgung durch einen neuen Vollsortimenter, der an der Hassleyer Straße entstehen soll, und auch die Frage zur Zukunft der beliebten Versammlungsstätte „Emster Quelle“ wurden diskutiert. Auch vom Umzug des Rahel Varnhagen-Kollegs in die ehemalige Realschule Emst verspricht man sich zusätzliche Impulse zur Belebung des Quartiers. Danach ging die Fahrt weiter an der neuen Feuerwache und der Hassleyer Insel vorbei. Die geplante Ansiedlung eines Möbelhauses wurde angesprochen, für die es leider noch keinen genauen Zeitpunkt gibt.
Der Neubau der Enervie-Zentrale, anfangs wegen der hohen Kosten umstritten, war nach Ansicht von Stephan Ramrath genau die richtige Entscheidung. Die vorherige Zersplitterung der einzelnen Standorte war unwirtschaftlich, für alle Gebäude ist bereits eine Nachnutzung gefunden worden.
In Hohenlimburg bietet die Fa. Bilstein als eines der größten Kaltwalzwerke (nach Wälzholz mit 1500 Mitarbeitern) rund 1250 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Die beeindruckenden Hochregallager, die in den letzten 15 Jahren entstanden sind, verdeutlichen wie man auch ohne großen Flächenbedarf expandieren kann. Etliche andere Kaltwalzwerke sind in Hohenlimburg und auch im angrenzenden Hagener Norden angesiedelt. Insgesamt finden hier 40% der Gesamtproduktion Europas statt. Die Marktführer in diesem Segment arbeiten mit weltweiten Niederlassungen, u. a. in China und der USA.
Weithin sichtbares Prunkstück Hohenlimburgs ist das Schloss, in das in den vergangenen Jahren zahlreiche Fördermittel über den Heimatverein, den Kaltwalzverein sowie den Schlossspielverein geflossen sind. Die CDU ist besorgt, ob die öffentliche Zugänglichkeit, für die die städtische Förderung gezahlt wird, auch weiterhin gewährleistet ist.
Willi Strüwer informierte auch über die aktuelle Lage der Flüchtlinge in Hohenlimburg und das Engagement der Ortsunion in diesem Bereich (aktuell wurden über 60 Fahrräder aus ganz Hagen gesammelt).
In den alten Gebäuden des ehemaligen Hohenlimburger Gymnasiums soll künftig ein Pflegeheim des Unternehmens „Wohlbehagen“ entstehen.
Eine mögliche Erweiterung des Steinbruchs der Hohenlimburger Kalkwerke soll in interkommunalen Gesprächen ausgelotet werden.
Ein weiteres Hohenlimburger Highlight ist eindeutig die Wildwasserregattastrecke, die durch Investitionen von 1,2 Mio. Euro auch zur Austragung hochkarätiger internationaler Wettbewerbe berechtigt.
Bezirksbürgermeister Voss appellierte an die Politik, eine mögliche angedachte Schließung des Bürgeramtes unbedingt zu verhindern, weil gerade in diesem Bereich Bürgernähe von besonderer Bedeutung sei.
Am momentan wenig attraktiven Standort des Ostfeldsportplatzes ist die Errichtung eines Baumarktes von rund 7000 m² geplant. Als Ersatz für die wegfallende Trainingsfläche soll ein Kunstrasenplatz im Kirchenberggelände entstehen (Finanzierung durch den Baumarkt).
Die rund 32000 m² des ehemaligen Kirchenbergfreibades, die jetzt brach liegen, hat der Hohenlimburger Unternehmer Erich Berlet erworben, der hier eines der modernsten deutschen Fitnesscenter Deutschlands errichten will. Auch eine Bowlingbahn und ein Elektromuseum sind im Umfang der Planung enthalten.
Über den Ausbildungs- und Integrationsbetrieb „Pro Integration“ (Gründerin: Frau Wälzholz-Junius) ist man in Hohenlimburg ebenfalls sehr glücklich.
Im noch recht neuen Gewerbegebiet Halden informierte man sich über die Lage der letzten großen noch freien Gewerbefläche von rund 23000 m², deren Erschließung aus Naturschutzgründen einen erheblichen Kostenfaktor darstellt und deshalb nicht bei allen Entscheidungsträgern unumstritten ist.
Die bereits jetzt rund 30 ansässigen Unternehmen zeichnen für die Schaffung von ca. 650 Arbeitsplätzen verantwortlich.
Der Neubau eines Teilstücks der Lennetalbrücke (A 45) war bereits deutlich zu erkennen. Einmalig in Deutschland wird der neue Teil parallel zur Autobahn gebaut und nach Fertigstellung in den betroffenen Abschnitt eingeschoben.
Als vorbildlich empfunden wurde von den Kreisvorstandsmitgliedern die Kindertagesstätte Lennetal, die, als Betriebskindergarten geplant, von der AWO betrieben, vielen Beschäftigten die Betreuung ihrer Kinder in Nähe der Arbeitsstätte ermöglicht.
Ein weiterer Marktführer im Bereich der Kaltwalzwerke, die Fa. Theis, befindet sich ebenfalls im Hagener Norden.
Global Player Stora Enso hat ebenfalls in den Standort Hagen investiert. Rund 19 Millionen Euro sollen die Marktposition sichern.

Nachdem der bisherige Standort für den geplanten Cargobeamer verworfen wurde, stehen nun zwei neue mögliche Flächen zur Diskussion.
Ein Filetstück in der Palette der möglichen Gewerbeflächen stellt nach wie vor das Böhfeld dar. Einzig die Erschließung durch den starken Höhenmeteranstieg müsste sorgfältig kalkuliert werden. Da das Grundstück durch den Eigentümer landwirtschaftlich genutzt wird, ist hier zuerst ein Erwerb durch die Stadt erforderlich. Die Erschließung des Böhfelds als Gewerbefläche wird aber von Fachleuten als dringend erforderlich angesehen, um Hagen vor großen Standortnachteilen in den kommenden 20 Jahren zu bewahren.
Stephan Ramrath riet generell dazu, bei Gewerbeflächen nicht die Erschließungskosten als Kriterium zu sehen, eine Finanzierung sei sicher nicht über den Kaufpreis möglich. Es sei der langfristige Vorteil für die Stadt Hagen durch fließende Gewerbesteuern, Entstehung von Arbeitsplätzen, steigende Kaufkraft u. a., der diese Investition interessant mache.
Den weiteren Ausbau des Ruhrtalradweges möchte Christoph Purps in interkommunalen Gesprächen mit Herdecke und Dortmund voranbringen, um auch das Freizeitgebiet Hengstey zu stärken.
Vom ausgezeichneten Zustand des Wasserwerkes Hengstey, das jährlich rund 10 Mio. Euro erwirtschaftet, konnte sich der Kreisverband ebenfalls überzeugen.
Das anfangs umstrittene Westfalenbad hat heute eine Akzeptanz weit über Hagen hinaus und zeigt durch seine erfolgreiche Arbeit, dass die Entscheidung zum Bau richtig war.
Im Neubaugebiet Rheinstraße investiert der Wohnungsverein Hagen rund 11 Mio. Euro in 57 Mietwohnungen in 3 Häusern und 16 Wohnungen mit Eigenheimcharakter in 4 Häusern. Die Fertigstellung ist für 2016 geplant.
Im stationären Hospiz, ebenfalls in der Rheinstraße gelegen, sollen 8 Plätze entstehen, auf den Baubeginn hofft man in wenigen Monaten. Als Träger fungieren die Diakonie Mark-Ruhr, Caritas Hagen und das Pflegeunternehmen Wohlbehagen.
Am Emilienplatz teilte sich der Kreisvorstand auf, um die Strecke von hier bis zum Rathaus einmal fußläufig zu bemessen und einmal per Bus nach dem Lkw-Routenkonzept.
Zu Fuß: 260 Schritte in 2,5 Minuten; Bus: 5,4 km in 12,02 Minuten.
Die Differenz dürfte an normalen Werktagen außerhalb der Ferienzeit noch größer ausfallen, da hier erheblich mehr Verkehr stattfindet.
Im Verlauf der Fahrt wurden auch zahlreiche Brücken im Stadtgebiet passiert. Christoph Gerbersmann berichtete, dass sich rund 40 Brücken in kommunaler Hand befinden, deren Instandhaltung einen großen Posten im Haushalt darstellt.
In der noch recht jungen Rathausgalerie mit einer Gesamtfläche von rund 71.000 m² wurden 450 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Für die bald freiwerdenden Gebäude der Polizei und des Marienhospitals ist eine Nachfolgenutzung durch die Stadt wünschenswert. Denkbar wäre an dieser Stelle die Schaffung eines neuen modernen Wohnquartiers.
Im Hagener Süden ist ebenfalls der Erwerb einer Gewerbefläche von rund 10.000 m² möglich. Bisher hat die Stadt allerdings kein Interesse an der angebotenen Fläche gezeigt.
Quer durch den Hasper Wald soll ein Baumwipfelpfad bis zum Kaiser-Friedrich-Turm jährlich Tausende von Touristen anlocken. Das ehrgeizige Projekt soll 2018 fertiggestellt sein.
Die Umwandlung des ehemaligen Hasper Bunkers in das Projekt Torhaus zeigt sich ebenfalls als richtige Entscheidung.
Ein altes Hasper Sorgenkind, die Brandt-Brache, soll nun ebenfalls einer neuen Nutzung zugeführt werden. Stephan Ramrath informierte, dass das Bebauungsplanverfahren laufe und ein Mischkonzept geplant sei mit einer zu 60% gewerblichen Nutzung, deren Schwerpunkt im medizinischen Bereich angesiedelt sei, Kooperationspartner ist die Evangelische Stiftung Volmarstein.
Als wegweisende Wohnbebauung stellte sich das Neubaugebiet Harkortstraße dar, Konzepterstellung durch die Hagener Entwicklungsgesellschaft. Individuelle Einfamilienhäuser im Verbund mit seniorengerechten Wohnungen bilden ein modernes generationsübergreifendes Wohnquartier.
Anhand einer Lärmschutzkarte für den Bereich Vorhalle informierte Dr. Widera die Kreisvorstandsmitglieder ausführlich über den Dauerlärm der nahen Autobahn und bat um Unterstützung bei möglichen Problemlösungen.
Die Bahnhofshinterfahrung als größtes Einzelprojekt mit einem Volumen von 85 Mio. Euro zeigt im 2. Bauabschnitt momentan Abbrucharbeiten u. a. im Bereich der Sedanstraße. Die momentan noch vorhandene Bahnbrücke wird künftig durch eine komplett neue Brückenkonstruktion an dieser Stelle ersetzt.

Am Ende der Tour waren sich alle Teilnehmer einig: Hagen ist lebens- und liebenswert. Herausforderungen sind da und müssen problemlösungsorientiert angegangen werden.
Mit dem Zukunftskonzept „Hagen 2030“ stellt sich die CDU Hagen dafür inhaltlich neu auf. Durch den rollenden Kreisverband wurden dazu beste Voraussetzungen geschaffen. Es wurde deutlich, woran gearbeitet werden muss und was schon in Hagen auf gutem Weg ist.